Veranstaltungen FKM

Unsere Veranstaltungen 2023

Die Veranstaltungen / Vorträge finden alle im Zumsteinhaus (Allgäu Museum) statt, jeweils am 1. Sonntag des Monats; um 11.00 Uhr.

Der Eintritt ist frei, alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Eine Voranmeldung ist nicht üblich, da keine Reservierungen erfolgen.
Die Besucherzahl ist allerdings begrenzt wegen der Raumgröße.

Vorträge:

Vortrag Ingrid Müller:
Sie lebten, wirkten und starben in Kempten
Ein Gang über den evangelischen Friedhof

Der Friedhof, eine Erinnerungsstätte, an Menschen, die mit ihren Aktivitäten, Idealen, Launen das Leben in der Stadt geprägt haben. Ein Schmunzeln dürfte uns begleiten auf diesem Weg des Sich-Erinnerns.

Vortrag: Wolfgang Petz
Wie man eine Seuche bekämpft

Die Einführung der Pockenschutz-Impfung in Bayerisch-Schwaben

Impfen oder nicht? Die Frage stellte sich schon vor über zwei Jahrhunderten für die Einwohner des Königsreichs Bayern, als Wissenschaft und Staat ein neuartiges Schutzmittel gegen die verheerenden Pocken propagierten. Bereits im August 1807 führte das Königsreich Bayern als eines der ersten deutschen Länder eine allgemeine Impfpflicht ein. Ihre Durchsetzung war auch in unserer Region ein Thema, das weite Teile der Bevölkerung spaltete - und sich selbst in der Kunst niederschlug.

Vortrag: Willibald Herrmann
Rückblick als ein Blick in die Zukunft!

Das unvergessene Kunstgewölbe

Seit ca. 10 Jahren ist das Kunstgewölbe, eine beeindruckende Sammlung von der Bildfläche verschwunden. Sie umfasste Bilder vom Barock bis zur Gegenwart und war daher gleichzeitig ein Spiegel der vergangenen Jahrhunderte. Eine exemplarische Auswahl soll verdeutlichen, wie Menschen sich und ihre Zeit wahrgenommen haben.
Es wäre kein Ruhmesblatt für Kempten, diese Sammlung zu vergessen, anstatt sie beständig zu erweitern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Vortrag: Ralf Lienert
Kempten – Stark im 21. Jahrhundert

Kempten gilt dank des griechischen Geographen Strabon als älteste Stadt Deutschlands. Diese über 2000 Jahre lange Geschichte ist noch immer sichtbar in vielen markanten Bauwerken. Heute ist Kempten eine moderne Hochschul-, Einkaufs- und Kulturstadt. Über 71.000 Menschen schätzen die Lebensqualität und täglich werden es mehr.

Seit der Gebietsreform 1972 sind über 50 Jahre vergangen. Wie hat sich die Stadt entwickelt und wer waren die Impulsgeber? Wie geht die Stadt mit den Themen Klima und Nachhaltigkeit um? Kempten bietet Bildung und Betreuung für alle und gilt als Sport- und Kulturstadt. Die Stadt ist aber wesentlicher Partner in Zweckverbänden und wirtschaftlicher Motor der Region. Wie schafft es die Stadtgesellschaft, Tradition und Moderne zu verbinden. AZ-Redakteur Ralf Lienert macht sich auf Spurensuche.

Vortrag: Harald Derschka
Der VW-Käfer

Der VW Käfer zählt zu den bekanntesten Automobilen überhaupt. Entstanden als Produkt einer totalitären Planwirtschaft, demokratisierte er den motorisierten Verkehr in Deutschland und zahlreichen weiteren Ländern weltweit wie kaum ein zweites Fahrzeug. Die 1938 serienreife Konstruktion löste einige Probleme des damaligen Automobilbaus so überzeugend, dass der Wagen ohne grundlegende Veränderungen bis 2003 hergestellt und verkauft werden konnte, und das mehr als 21 Millionen mal. Der Erfolg machte das Volkswagenwerk zum Weltkonzern und hätte es beinahe ruiniert, als sich die veraltete Konstruktion nicht weiterentwickeln ließ. An wenig anderen Industrieprodukten kann man die Verflechtung von Politik, Wirtschaft, Technik und Populärkultur des 20. Jahrhunderts so anschaulich nachvollziehen wie am Käfer.

VW Käfer

Vortrag: Birgit Kata
Schatzfunde aus dem Allgäu, von der Römerzeit bis in die Neuzeit

Einen Schatz zu finden, davon träumen wohl alle Menschen. Ab Mai 2023 zeigt eine Ausstellung im Mittelalterlichen Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber die Geschichte der Schätze und Schatzsuche von der Antike bis in die Gegenwart. Dort sind auch Schatzfunde aus Kempten und dem Allgäu zu sehen. Im Vortrag der Historikerin und Archäologin Birgit Kata werden die Geschichten hinter diesen Schatzfunden beleuchtet. Wer hat sie wann vergraben? Wie hat ihre Entdeckung die Geschichte der Region verändert?

Wegen der eigenen Mitarbeit bei diesen archäologischen Funden hält Frau B.Kata den Vortrag und nicht Dr. R. Böck!

Schatzfund Wiggensbach

Vortrag: Sabine Rogg
Memmingen 1525 – Drama um die 12 Bauernartikel

Diese Proklamation verstand sich nicht als Revolution. Dadurch sollten alte Rechte wieder hergestellt werden. Zugleich aber war es eine Revolution, die sich gegen die Wünsche der Obrigkeit stellte im Namen der Religion. Sie wollten Christenmenschen sein und nicht Sklaven. Dieses  Begehren wurde mit Blut und Eisen unterdrückt.

Drama um die 12 Bauernartikel

Vortrag: Willibald Herrmann
»Ikarus« : Tragik in Vergangenheit und Gegenwart

Im Mythos von ‚Dädalus und Ikarus‘ wird der Traum des Menschen, fliegen zu wollen, deutlich. Zugleich signalisiert diese Erzählung, welche Tragik damit verbunden sein kann. Der Vater Dädalus konnte fliehen, der Preis war der Tod seines Sohnes.
Der Versuch, menschliche Grenzen zu überwinden, ist typisch für Menschen zu jeder Zeit, auch wenn tragisches Schicksal sich damit verbindet. Sind das wirklich nur Kollateralschäden?

Ikarus

Vortrag: Birgit Kata
Hexenprozesse in der Fürstabtei und in der Reichsstadt Kempten

In allen Darstellungen zu Hexenprozessen in Deutschland wird Kempten erwähnt als Schauplatz des letzten Hexenprozesses im Jahre 1775. Der Prozess gegen Anna Maria Schwegelin und seine mediale Dauerpräsenz verdecken den Umstand, dass es im Fürststift Kempten im Vergleich zu anderen geistlichen Territorien im Alten Reich auffällig wenig Hexenprozesse gab. Es sind zehn Hinrichtungen von Männern, Frauen und Kindern nach einem Prozess belegt, bei dem Hexereivorwürfe eine Rolle spielten. In der Reichsstadt Kempten gab es keinen einzigen tödlich endenden Hexenprozess.
An beiden reichsweit zu beobachtenden Verfolgungswellen (im späten 16. Jahrhundert und im Dreißigjährigen Krieg) ist Kempten nicht beteiligt, obwohl in den Nachbarterritorien und -städten damals Serienprozesse mit zahlreichen Opfern stattfinden. Was sind die Gründe für diesen außergewöhnlichen Befund? Warum finden keine Prozesse statt, obwohl es Anschuldigungen aus der Bevölkerung gibt? Wer sind die Opfer der wenigen Prozesse, die mit einer Hinrichtung enden?

Hexenverfolgung

Vortrag: Bettina Löffler
Der Isenheimer Altar

Ist das wichtigste und bis heute zentralste Bild des christlichen Glaubens aus der Reformationszeit.
Selbst die Französische Revolution tastete diese Altarbilder nicht an. Das spätgotische Gesprenge ist allerdings verloren gegangen.
Gemalt hat sie 1512-16 Mathis Grünewald (bzw.Gothart) für das Hospiz der Antoniter. Sein Werk ist sowohl malerisch wie auch inhaltlich unergründlich. In diesem umfangreichen Werk wird das Mysterium der Erlösung verdeutlicht, nicht nur für die Todkranken des Hospizes, auch für uns heute.

Der Isenheimer Altar

Vortrag: Dr. Franz-Rasso Böck
Von Notlagen und Schuldenmacherei im alten Kempten

Heute werden Schulden als Investitionen für die Zukunft gewertet, in früheren Jahrhunderten war es ein verzweifeltes Nähen zerrissener Kleidung. Ein Damokles für alle Menschen. Während Stadt und Stift ungeheure Schulden anhäufen mussten (Kriegskontributionen, Repräsentationen, so die Fürstabtei 1802: 2,5 Mio Gulden!), wurden die einfachen Leute nicht selten streng bestraft, egal ob Ernteausfälle oder Einbruch bei der Leinenweberei.

Preisgarantien lehnten die Stadtpatrizier ab. Das Leben in der Stadt war deshalb oft elender als auf dem Land, wo Gemüsegärten und Apfelbäume den Hunger notdürftig mindern konnten.

Wasser und Brot

Studienfahrten:

Studienfahrt nach Freising

Das neu eröffnete Diözesanmuseum
Christliche Frömmigkeit im Spätmittelalter und Barock

 

Christus in Ruh

Studienfahrt nach Rothenburg

Reiseleitung: Birgit Kata M.A.
Abfahrt: 7.30 Uhr beim "Klecks", Rottachstraße, Kempten
Fahrpreis: 45,- €


Rothenburg, am Ende des Krieges stark zerstört, erstrahlt in altem Glanz. Rathaus mit einem stolzen Turm von 52 m Höhe, Ratsherrentrinkstube, die vielen Kirchen sowie die mächtige Stadtmauer (3,4 km!) mit ihren Türmen und Toren lassen erahnen, wie wichtig und reich die Stadt war. Ein ‚Highlight‘ auch heute noch ist der über 10 m hohe Hl. Blut-Altar von Tilman Riemenschneider in der St. Jakobs-Kirche. ‚Eine Abendmahldarstellung von so viel Adel und Stärke besitzt die deutsche Kunst nicht mehr‘ (Dehio). Einen völlig anderen Eindruck vermittelt die kleine Wehrkirche St. Wolfgang. Außerdem wird das mittelalterliche Kriminalmuseum besucht mit seiner Sonderausstellung zu dem Thema: Schatzfunde. Eine der drei Kuratoren davon ist Frau B.Kata, M.A, der Rothenburg bestens vertraut ist.


Unten abgebildet sehen Sie das Rathaus und die Ratsherrentrinkstube, die Stadt Rothenburg sowie den Hl. Blut-Altar mit der Abendmahlszene

Rothenburg
RothenburgRothenburg